Theaterhaus

Einen Theaterneubau plante das Kiefersfeldener Volkstheater wohl schon 1774. Er soll begonnen, angeblich teilweise schon bezahlt, aber nie vollendet worden sein. Genaueres bleibt verborgen.

1796 dann ein neuer Anlauf. Doch erst am 3. Mai 1803 ist in den Annalen die feierliche Einweihung mit zwei Heiligenstücken verzeichnet. 1833 rückte dann ein Neubau die hölzerne „Theaterschupfn“ näher zur Ortsmitte, am Buchberghang, dem heutigen Theaterweg. Die alte Inneneinrichtung im Zuschauerraum und natürlich auch die barocke Drehkulissenbühne wurden wiederverwendet.

Die mehrfach vergrößerte und renovierte „Theaterhüttn“, wie sie auch bezeichnet wurde, musste ab 1966 endgültig einem Neubau weichen.

Zuerst kam der Zuschauerraum dran, dann das Bühnenhaus. Mit viel Eigenleistung und ohne Unterbrechung der jährlich im August aufgeführten Ritterschauspiele konnte der Neubau 1971 vollendet werden.

Das Volkstheater am Berghang oberhalb des Dorfes, in guter Blickachse zu Kirche und Kaisergebirge. „Comedihütte“ nennen es noch heute alteingesessene Kiefersfeldener.

Komödien im heutigen Sinn wurden da aber nicht gespielt. „Comedi“ war früher, im 17. und 18. Jahrhundert, der Begriff für ein Stück mit gutem Ausgang. Im Gegensatz zur Tragödie, dem Trauerspiel.

Blick zum Theater 1896, Farbzeichnung von Christoph Scheiber. Münchner Juwelier, Maler und Sommerfrischler in Kiefersfelden

Von einer Schlossterasse fällt der Blick auf Kiefersfelden. Der Kufsteiner Maler Wilhelm Meisel nahm sich 1914 die künstlerische Freiheit, den Hauptvorhang für die Bühne der Ritterschauspiele herrschaftlich zu gestalten. Die Terrasse gab es nie, aber der damalige Blick auf Dorf, Inn und Feste Kufstein ist sehr stimmig. Der Hauptvorhang steht, wie auch Teile der barocken Drehkulissenbühne, unter Denkmalschutz. Die Bayerischen und Tiroler Wappen repräsentieren die historischen Spielorte des Volkstheaters im Inntal.

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